Atlas Copco und MPDS

Die Atlas Copco Energas GmbH, führender Hersteller von Kompressoren und Turbinenexpandern, hat bei der Entwicklung und Konstruktion seiner Anlagen eine Effizienz erreicht, die richtungsweisend ist. Um dorthin zu gelangen, benötigte man neben einer Vision vor allem hervorragende CAD-Werkzeuge.

Wir haben mit M4 DRAFTING einen exzellenten Produktivitätsgrad erreicht,
der für uns einen wirklichen Wettbewerbsvorteil darstellt“

(Heinz Büchen, CAD System Manager Atlas Copco Energas GmbH)

Die Atlas Copco Energas GmbH (ACE) ist weltweit führend in der Kompressoren- und Turboexpandertechnologie. Das Programm des im Kölner Süden angesiedelten Unternehmens umfasst sowohl standardisierte als auch nach Kundenspezifikation maßgeschneiderte Turbokompressoren für Prozessluft und -gase, ferner Turboexpander für Tieftemperatur-, Prozess- und Erdgasanwendungen. Mit innovativer Technik, neuen Ideen und in enger Zusammenarbeit mit den Kunden ist man ständig bestrebt, die Produktivität weiter zu steigern.

Die individuellen Kundenanforderungen sind mit ein Grund dafür, dass das tägliche Geschäft der ca. 400 Beschäftigten von Einzelfertigung und Kleinstserien bestimmt wird. Mehr als 40 baugleiche Anlagen haben die Fertigungshallen bisher nur selten verlassen, meist sind es jedoch deutlich weniger. Der konstruktive Aufwand für jedes Projekt ist entsprechend hoch, auch wenn zahlreiche Komponenten wie Kupplungen, Kühler, Behälter, Grundrahmen etc. nicht selbst gefertigt werden, sondern von Zuliefern stammen. Neben den rein konstruktiven Aufgabenstellungen steht deshalb immer stärker der Informationsaustausch mit Kunden und Partnern im Zentrum der Aktivitäten.

Computergestützte Konstruktion – moderne Prozesse, langjährige Tradition und hochgradige Effizienz

Nicht nur die Qualität der Produkte, auch die Effizienz der eigenen Entwicklung, Konstruktion und Produktion ist bei der Atlas Copco Energas GmbH einer ständigen Überprüfung und Optimierung unterworfen. Schon früh hat man die Vorteile der computergestützten Konstruktion erkannt. Fast zwanzig Jahre alt ist die Entscheidung für den Einsatz der MCAD-Lösung M4 DRAFTING. Damals gehörte man zu den Pionieren dieser neuen Technologie.

Was im Mai 1986 mit zwei Arbeitsplätzen und dem Basis 2D-Modul, Parametrics und der Programmiersprache Bacis begann, hat sich inzwischen, entsprechend der großen Bandbreite von Aufgabenstellungen, zu einer umfangreichen Gesamtlösung entwickelt. Insgesamt werden heute bei der ACE von den auf M4 DRAFTING geschulten Konstrukteuren 50 M4 DRAFTING-Basislizenzen unter Windows genutzt. Darauf aufbauend kommt eine ganze Reihe von M4 DRAFTING-Modulen zum Einsatz, wobei die Anzahl der Lizenzen je nach Nutzungshäufigkeit variiert:

Parametrics (17 Lizenzen) wird genutzt für die Erzeugung von parametrischen 2Doder 3D-Konstruktionen. Dabei werden geometrische Abhängigkeiten zwischen Elementen (Tangentialität, Symmetrie, Kollinearität etc.) berücksichtigt. Schnell und komfortabel können Teilefamilien, 2D-Bewegungsanimationen und die Überprüfung der Konstruktionsintegrität interaktiv kontrolliert oder mit den Programmierwerkzeugen Bacis1 und Bacis2 vollautomatisch generiert werden.

M4 DRAFTING 3D (9 Lizenzen) Mit der zeich-nungsbasierenden 3D-Modellierung werden ohne spezielle 3D-Kenntnisse, mit den 2D-Funktionen von M4 DRAFTING, auch komplexe 3D-Modelle definiert. Der integrierte Viewer erlaubt das interaktive Drehen, Verschieben und Zoomen der realitätsnah dargestellten 3D-Modelle.

MPDS (4 Lizenzen) Komplettlösung für alle komplexen Aufgaben im maschinenbaunahen Anlagenbau. Konstruktion und Verwaltung von Equipment, Verlegung von Rohrleitungen und Konstruktion im Stahlbau. Der Benutzer kann sich frei durch das 3D-Modell zu bewegen und es aus beliebigen Perspektiven in farbschattierten Ansichten zu betrachten.

P&ID (5 Lizenzen) zum Erstellen intelligenter R&I(P&ID)- Schemata auf mehreren Zeichenblättern plus der entsprechenden Berichte für das gesamte Projekt.

MEDEA (6 Lizenzen) Erstellung von Stromlaufplänen, Übersichtsplänen, Schaltschranklayouts und -zeichnungen, Kabel-, Verdrahtungs- und Klemmenplänen. Grundlage des MEDEA-Konzeptes ist der Stromlaufplan als das Basismedium in der elektrotechnischen Konstruktion

Schnittstellen (IGES, DWG/DXF, VRML, ISOGEN) sowie HPGL-Plottertreiber

M4 DRAFTING in modernen Entwicklungsszenarien

Die Zeit ist nicht stehen geblieben, und nicht nur auf dem IT-Sektor gab es in der Zwischenzeit fundamentale Veränderungen. Mehr und mehr drücken Globalisierung, das Arbeiten an verteilten Standorten und die damit notwendig gewordene Kommunikation auch den Geschäftsprozessen bei der Atlas Copco Energas GmbH ihren Stempel auf. Heute wird deren IT-Landschaft geprägt von einer Systemvielfalt, die typisch ist für über Jahrzehnte gewachsene Strukturen. Nicht unbedingt Komplettlösungen aus einer Hand sind dabei die erste Wahl, sondern das für die jeweilige Aufgabenstellung beste Werkzeug –stets unter der Prämisse, dass es auch in die Landschaft passt.

2001 entschied man, mit Pro/ENGINEER von PTC auch die unbestrittenen Vorteile der interaktiven 3D-Modellierung zu nutzen. Wer nun glaubt, die M4 DRAFTING-Story wäre damit zu Ende, sieht sich aber getäuscht. M4 DRAFTING und Pro/ENGINEER werden nicht als konkurrierende Systeme betrachtet, sondern gezielt werden die jeweiligen Stärken zur schnellst- und bestmöglichen Zielerreichung genutzt. Auf der M4 DRAFTING-Seite sind dies neben der guten Interoperabilität zu Pro/E speziell die weitreichenden Möglichkeiten zur Prozessautomatisierung sowie die ingenieursgemäße Arbeitsweise.

Heinz Büchen, CAD System Manager bei Atlas Copco Energas GmbH: „Natürlich wurde die M4 DRAFTING-Entscheidung in der Zwischenzeit mehr als einmal überprüft. Trotzdem kam man bisher immer wieder zum gleichen Ergebnis. M4 DRAFTING zeichnet sich vorrangig aus durch hohe Automatisierungsmöglichkeiten für den Konstruktionsprozess und eine überdurchschnittliche Flexibilität und Stabilität.“

Flexibilität nach innen und außen

Flexibilität ist eine der Herausforderungen, die immer mehr an Bedeutung gewinnen. M4 DRAFTING ist ein in vielen Bereichen offenes System, dass ohne große Mühe in heterogenen Systemlandschaften implementiert und an die jeweilige Aufgabenstellung angepasst werden kann.

– Kommunikation von Konstruktionsdaten, sowohl intern, etwa für den Fertigungsbereich, als auch zu den weltweit verteilten Kunden, Unternehmensbereichen und Partnern gehört für die ACE zum Tagesgeschäft. Die in M4 DRAFTING verfügbaren Schnittstellen (u.a. IGES, DXF/DWG, Pro/E) sowie die zusätzlichen Programmiermöglichkeiten decken diesen Aufgabenbereich hervorragend ab und prädestinieren das System für das Arbeiten in globalen Zusammenhängen mit verteilten Entwicklungskapazitäten.

– Systemanpassung Administratoren und Anwendern stehen mit der Programmiersprache Bacis oder Programmierschnittstellen (u. a. C, Java, FORTRAN) vielfältige Möglichkeiten offen, Menustrukturen den jeweiligen Aufgaben optimal anzupassen und unternehmensspezifische Zusatzapplikationen einzubinden. Diese Offenheit für eigene, unternehmensspezifische Anpassungen war für die ACE einer der Hauptgründe für die damals getroffene Systementscheidung. Mit hohem Engagement wurden die verfügbaren Werkzeuge genutzt, um schon frühzeitig eine Prozessautomatisierung in Angriff zu nehmen und bis heute kontinuierlich zu perfektionieren.

Grafik: Die Atlas Copco Energas GmbH nutzt eine Vielzahl von MEDUSA-Modulen
– Prozessautomatisierung Mit Parametrics und der Programmiersprache BaCIS1 hat ACE Bemerkenswertes erreicht. Dialoggeführt werden die Anlagen- bzw. Zeichnungsparameter eingegeben und über entsprechende Bacis-Programme verarbeitet. Die Zeiten für die Generierung komplexer Zeichnungen wurden von vormals Tagen auf teilweise weniger als eine Stunde reduziert. Laut Heinz Büchen ein Exklusivmerkmal, das immer wieder aufkommende Diskussionen über alternative CAD-Lösungen meist im Keim erstickt. „Wir haben mit M4 DRAFTING einen exzellenten Produktivitätsgrad erreicht, der für uns einen wirklichen Wettbewerbsvorteil darstellt. Sicher suchen wir ständig nach neuen Möglichkeiten, uns zu verbessern, aber im Bereich Konstruktionsautomatisierung ist M4 DRAFTING einfach herausragend.“

Dabei hat man nicht den Fehler begangen, eine 100%ige Automatisierung anzustreben. Es bleiben bewusst deutlich gekennzeichnete Details zur Nachbearbeitung offen, deren Automatisierung aus konstruktionstechnischen Gründen nicht oder nur mit sehr viel Programmieraufwand möglich gewesen wäre. Der erreichte Automatisierungsgrad war nur mit nicht unerheblichem Aufwand zu erreichen, der sich allerdings schon in relativ kurzer Zeit durch die realisierten Zeiteinsparungen mehr als amortisiert hat.

– 3D-Modellierung Die Automatisierung beschränkt sich nicht nurauf die Zeichnungserstellung, sondern kann auch für die 3D-Modellierung mit M4 DRAFTING genutzt werden, mit der man bei der Atlas Copco Energas GmbH beste Erfahrungen gesammelt hat. Der zentrale Vorteil der zeichnungsbasierenden 3D-Modellierung liegt zweifelsohne in dem einfachen Ansatz, der es Nicht-3D-Spezialisten ermöglicht, schnell auch komplexe Modelle auf der Basis vorhandener 2D-Daten zu erzeugen. Über so genannte „Link-Lines“ wird 2D-Geometrien eine Tiefe zugewiesen, Einzelgeometrien können mit Boolschen Operationen miteinander verknüpft werden. Eine Verfahrensweise, die nicht mit „nur“ 3D-Systemen konkurrieren will, aber sehr wohl aufzeigt, dass M4 DRAFTING, speziell in Kombination mit der Anlagenbau-Lösung MPDS, weit mehr ist als ein reines Zeichnungssystem .

– Bestandsdaten Für ein Unternehmen mit langjähriger Erfahrung sind die Bestandsdaten ein unschätzbares Kapital, das nicht ungenutzt in Ordnern und Archiven in Vergessenheit geraten darf.
Bei der Atlas Copco Energas GmbH schätzt man die Zahl der Zeichnungen auf Papier bzw. Mikrofilm auf ca. 300.000. Ein großer Teil davon wurde inzwischen eingescannt und in das ERP-System SAP eingepflegt. Diese Rasterdaten können in M4 DRAFTING weiter verwendet und mit neuer Vektorgeometrie kombiniert werden. Entweder, um Modifikationen an bestehenden Bauteilen auszuführen oder als Basis für eine Neukonstruktion.

Auf den richtigen Partner kommt es an

Ohne den richtigen CAD-Partner wäre die fast einmalige Produkttreue bei der Atlas Copco Energas GmbH sicherlich nicht zustande gekommen. Der langjährige Systemlieferant CAD Schroer (CSG), der 2001 das komplette MEDUSA-System von PTC übernommen hat, steht nicht nur bei der ACE in hohem Ansehen. Was CSG besonders auszeichnet, ist der enge Kundenkontakt und die kompetente, praxisorientierte Beratung auf der Basis der eigenen Engineering-Vergangenheit.

Der CAD-Integrations-Erfolg bei der Atlas Copco Energas GmbH ist laut Heinz Büchen ganz wesentlich auf CADSchroer und seine engagierten Mitarbeiter, zurückzuführen. Seit der MEDUSA-Übernahme durch CSG sei ein deutlicher Innovationsschub zu verzeichnen, der nur durch das uneingeschränkte CAD Schroer-Commitment zu MEDUSA möglich war. Bleibt zu hoffen, dass CAD Schroer diese Energie und Innovationskraft noch lange erhalten bleibt, damit die Partnerschaft mit der Atlas Copco Energas GmbH auch zukünftig erfolgreich ist.

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